Setzt dem Namensstreit ein Ende

Am Sonntag stimmen die Bürger der Republik Makedonien über den neuen Namen Nord-Makedonien ab, der ein Ende der griechischen Blockade gegen den EU-Beitritt des Landes bringen soll.

 

 

„Frühere Jugoslawische Republik Makedonien“, international abgekürzt FYROM (für die englische Bezeichnung „Former Yugoslav Republic of Macedonia“) lautet derzeit der international anerkannte Name der Republik Makedonien. Seit dem Auseinanderbrechen des ehemaligen Jugoslawien (damals war das Land in Jugoslawien die „Sozialistische Republik Makedonien“) kämpft das südosteuropäische Land aber gegen eine Blockade durch den südlichen Nachbarn.

Griechenland hat es seit nunmehr 27 Jahren geschafft, die Ambitionen Makedoniens auf eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union und in der Nato zu verhindern. Weil auch eine Provinz in Griechenland Makedonien heißt, fürchtet Athen, eine Anerkennung Makedoniens unter dem Namen Makedonien würde Gebietsansprüche auf griechisches Territorium bedeuten. So absurd diese Annahme auch ist, so erfolgreich hat Griechenland über fast drei Jahrzehnte seine Blockade durchgezogen.

Nun haben sich die Regierungschefs der beiden Länder in einem Abkommen darauf geeinigt, dass FYROM – also die Republik Makedonien – unter dem Namen „Nord-Makedonien“ international anerkannt werden soll. Damit wäre der Weg des Balkan-Landes in EU und Nato möglich. Am Sonntag den 30. September 2018 werden die Bürger Makedoniens über diesen Namensvorschlag abstimmen. Damit der Name geändert werden kann, muss die Verfassung geändert werden, das verlangt eine Abstimmung, bei der mindestens 50 Prozent der Wahlberechtigten teilnehmen müssen, damit es gültig ist. Natürlich könnte man jetzt lange darüber diskutieren, ob Nord-Makedonien der richtige Name ist. Aber ein Makedonier wird sich auch weiterhin Makedonier nennen, die Identität der Bevölkerung ist nicht gefährdet. Trotzdem ist das Land in der Frage gespalten.

Vor allem Repräsentanten der mittlerweile in Opposition befindlichen Partei VMRO, die ihre Wurzeln auf die IMRO, eine Befreiungsorganisation gegen die osmanische Herrschaft, zurückführt, sind gegen den Kompromiss, und rufen teilweise sogar zum Boykott des Referendums auf. Dem Land erweisen derartige nationalistische Aufwallungen keinen wirklichen Dienst.

Denn die Mehrheit der Bevölkerung sieht in der EU ihre Zukunft, die Beilegung des Namensstreites ist die Bedingung für diese Zukunft. Deshalb ist es ein Gebot der Vernunft, die Namensänderung zu akzeptieren. Natürlich hätte man von EU-Seite den Makedoniern etwas bessere Argumente für ein Ja geben können, wie beispielsweise eine fixe und verbindliche Zusage, dass die Beitrittsverhandlungen sofort nach der Verfassungsänderung beginnen. So ist das Referendum auch eine Aufforderung an die EU, in Zukunft Stärke zu zeigen, und Erpressungen einzelner Länder, wie in diesem Fall Griechenlands, nicht mehr hinzunehmen.  

 

Der Artikel erscheint auch auf der Seite der Paneuropabewegung Österreich

 

 

Weblog EN

Der andere Iran

Es steht für Kenner des Iran außer Zweifel, dass von den vielen Fehlentscheidungen Präsident Trumps der Rückzug aus dem sogenannten „Iran-Abkommen“ (JCPOA) wohl eine der Folgenschwersten ist.

Read more >

Setzt dem Namensstreit ein Ende

Am Sonntag stimmen die Bürger der Republik Makedonien über den neuen Namen Nord-Makedonien ab, der ein Ende der griechischen Blockade gegen den EU-Beitritt des Landes bringen soll.

Read more >

Grenzen überwinden, nicht verschieben

Bei einem Auftritt in Alpbach zeigten sich der kosovarische und der serbische Präsident einig über einen möglichen Gebietsaustausch zwischen den beiden Ländern. Doch so einfach ist die Sache doch nicht.

Read more >

Nicht der Pflicht nur zu genügen!

Am 12. September feiert der Akademische Bund katholisch-österreichischer Landsmannschaften, dem ich als Obersten Bandinhaber angehören darf, sein 85. Jubiläum.

Read more >

Wer war Alexander Zakharchenko?

Um es kurz zu machen: Alexander Zakharchenko war Präsident der selbsternannten „Volksrepublik Donetsk“ (DNR), und kam bei einem Bombenattentat am 31. August im „Cafe Separ“ in Donetsk ums Leben.

Read more >

Wohin wächst China?

Ich glaube normalerweise nicht an Megatrends, da sie durch ihre Langfristigkeit meist von der

Realität überholt werden. Im Fall von China mache ich aber doch eine Ausnahme.

Read more >

Revolutionen und Tyrannen

Gegen die Diktatur von Anastasio Somoza wurde noch gekämpft und demonstriert. Die täglichen Morde des Daniel Ortega werden kaum wahrgenommen.

Read more >

Amerika, Russland und Europa

Das Nato-Treffen und das sogenannte Gipfel-Treffen zwischen dem amerikanischen und den russischen Präsidenten hätte schlimmer enden können. Für Europa wird es Zeit aufzuwachen.

Read more >

The Art of the Deal

In wenigen Tagen findet das Gipfeltreffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Vladimir Putin statt. Hauptsächlich wird es dabei um die Themen Syrien und Ukraine gehen.

Read more >

Iran im Belagerungszustand

Nachdem die Vereinigten Staaten das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt haben, spekulieren immer mehr Medien über die Möglichkeit eines Regimewechsels in Teheran.

Read more >
Karl von Habsburg mit seiner Großmutter I.K.u.K.H. Kaiserin Zita von Österreich
Karl von Habsburg auf BlueShield Mission
Sanct Georgs Orden Umzug
Karl von Habsburg übernimmt die Standarte des KÖL als neuer Oberster Bandinhaber von seinem Vater Otto von Habsburg
KvH mit Ferdinand Zvonimir und einem Geistlichen
Karl von Habsburg mit seiner Frau Francesca und den drei Kindern
Otto von Habsburg und seine Frau Regina mit allen Kindern
KvH mit seinem Sohn Ferdinand Zvonimir im Rennstall

NACH OBEN