Hurra! Der Klimawandel ist vorbei! (Leider nur für die Politik)

Ich bin mit Sicherheit kein Leugner des Klimawandels. Zu offensichtlich sind die Symptome. Ich kann mich aber auch nicht mit der allgemeinen Panikmache anfreunden.

Es ist schließlich nicht zu übersehen, dass sich die Welt immer im Klimawandel befunden hat und schon wesentlich radikalere Änderungen ausgehalten hat als wir sie heute sehen und voraussagen. Dies soll uns wiederum nicht davon abhalten, Maßnahmen zum Umweltschutz zu ergreifen!  

Ein Bereich, in dem der Klimawandel als Thema offensichtlich an das Ende seines Verfallsdatums kommt, ist die Politik. Hier dient dieses Thema nur mehr als Rhetorik für spezielle Interessensgruppen. Das klare Zeichen, warum die Politik nicht mehr hinter diesem Thema steht, kann man ganz klar in den verschiedenen, großen Klimaübereinkünften sehen. Sobald es notwendig ist, das wichtige Klimathema mit Vergenderung und Gleichheitsfragen anzureichern, sieht man, worum es wirklich geht, und dass Klima nur mehr eine Entschuldigung für eine brutale Änderung unserer Gesellschaft ist.

Nehmen wir als Beispiel das Pariser Klimaübereinkommen. Hier liest man, dass Aktionen für das Klima unter anderem Themen berücksichtigen müssen wie „Gender equality“, „empowerment of women“, und „intergenerational equity“. Dies alles im Zusammenhang mit „climate justice“.  Bislang hat mir wirklich noch niemand schlüssig erklären können, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Die Tatsache, dass sich das Thema Klimawandel in den Abgrund der Diskussion um sozial-gerechte Identitätspolitik stürzt, zeigt, dass es wirklich jegliche Eigendynamik verloren hat!

Diese Entwicklung war allerdings voraus zu sehen. 1972 publizierte der Politologe Anthony Downs einen Artikel: „Up and down with ecology: The Issue-Attention Cycle”. Darin befasste er sich mit dem Zyklus von politischen monothematischen Bewegungen, lange bevor die Grün-Bewegungen in den 80er Jahren richtig Fuß fassten.

Nach Downs findet dieser Lebenszyklus in 5 Stationen statt:

1. In der ersten Stufe lenken Gruppen von Experten und Aktivisten die öffentliche Aufmerksamkeit auf ein Problem.

2. Dies führt meist relativ schnell zur zweiten Stufe, in der Medien und Politiker das Thema erkennen, und für sich vereinnahmen wollen. In dieser Stufe kommt es meist zu emotionalen Ausbrüchen, das Thema fällt in die Kategorie „Weltbedrohung und Weltrettung“.

3. In der dritten Stufe kommt es zu einer Ernüchterungsphase: Die Weltrettung wird möglicherweise mehr kosten, als die Meisten zu investieren bereit sind.

4. Die vierte Stufe ist ein langsamer Übergang von der Dritten: eine langsame Abnahme der Intensität des öffentlichen Interesses an dem Thema. Wir können zum Beispiel heute schon erkennen, dass bei Umfragen über die wichtigsten Themen die die Menschen bewegen, der Klimawandel nicht mehr an vorderster Front steht.

5. In der fünften Stufe, so Downs, wird das Thema aus dem Mittelpunkt des öffentlichen Interesses verdrängt, in eine Art Grauzone des Interesses, aus der es gelegentlich hervorblitzt. Und genau diesen Ablauf sagte Downs auch den Umweltthemen voraus, da nämlich die Kosten und der Aufwand zur Bewältigung der Probleme so hoch seien, dass selbst überzeugte Klimaaktivisten ins Zweifeln über die Sinnhaftigkeit kämen.

Es muss für Wissenschaftler, die aus innerster Besorgnis den Klimawandel behandeln, besonders schmerzhaft und ärgerlich sein, wie die politische Linke den Klimawandel politisiert, und damit auch die Möglichkeiten zur Bekämpfung des Klimawandels einschränkt. Ein Thema wie Klimawandel kann nur auf internationaler Ebene behandelt werden, wenn alle an einem Strang ziehen. Sobald die Linken Ideologen andere Themen mit hereinmischen, ist dies nicht mehr möglich, und sie werden selbst unglaubhaft.

 

Der Artikel erscheint auch auf der Seite der Paneuropabewegung Österreich.

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